Schon mit Beginn der Kanalisierung spielte in Deutschland der Werkstoff Gusseisen für Entwässerungsprodukte eine wesentliche Rolle. Dies ist bis heute so. Die Gründe dafür sind vielfältig. Durch das Gießen in Formen lassen sich Serienprodukte in komplexer, für die Funktion optimaler Form wirtschaftlich herstellen. Gusseisen ist hoch belastbar und bewährt sich auch heute in unseren stark frequentierten und hoch belasteten Verkehrsflächen. Gusseisen ist beständig gegen Umwelteinflüsse und gegen im Abwasser- und Kanalisationsbereich oft auftretende aggressive Stoffe.
Im Gegensatz zu Produkten aus Baustahl benötigen Entwässerungsgegenstände aus Gusseisen keine gegen Korrosion schützende Beschichtung. In diesem Zusammenhang ist es irritierend, wenn die fabrikneuen Produkte „verrostet“ aussehen. Das ist jedoch Teil des Korrosionsschutzkonzepts: Nach anfänglichem „Anrosten“ bildet sich bei Gusseisen bei der oberflächlichen Oxidation eine Schutzschicht aus Graphit und Perlit. Sie verhindert das weitere Rosten. Auch gegen äußere Einflüsse, wie z. B. Salzlösungen, die im Winter durch den Einsatz von Streusalz entstehen, ist Gusseisen praktisch unempfindlich Eine Korrosionsschutz-Beschichtung ist also bei Schachtabdeckungen aus Guss nicht erforderlich.
Das hat einige Vorteile: Wie bei einer Kette, die nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied, sind Korrosionsschutz-Beschichtungen nur so wirksam wie ihre dünnste oder schwächste Stelle. Im rauen Kanalbetrieb und in Verkehrsflächen sind Beschichtungen nicht dauerhaft und Schäden an der Beschichtung z.B. durch Abrieb und bei Wartung und Bedienung unvermeidlich.
Bei Produkten aus Stahl sind die Auswirkungen substanziell. Ist die Beschichtung ramponiert, kann die Korrosion angreifen. Hier genügt schon eine kleine Schwachstelle. Will man Abdeckungen aus Stahl effektiv gegen Korrosion schützen, muss man die Schutzschicht kontinuierlich überwachen und Beschädigungen zeitnah nachbessern. Dies erhöht den Wartungsaufwand.
Weniger ist manchmal mehr
In allen Bereichen unseres Lebens und der Industrie ergreifen wir Maßnahmen, um natürliche Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen. Manchmal schützt man die Umwelt jedoch wirkungsvoll dadurch, dass man auf „Maßnahmen“ verzichtet.
GET empfiehlt: So schützen Sie die Umwelt
Wenn Sie Materialien verwenden, die keine Beschichtungen benötigen, schonen Sie die Umwelt, sparen Wartungsaufwand und reduzieren die Unterhaltskosten.
Deshalb empfiehlt die GET:
Setzen Sie Beschichtungen aus optischen Gründen nur in Ausnahmefällen ein.
Verzichten Sie bei gusseisernen Schachtabdeckungen und Aufsätzen auf eine Oberflächenbeschichtung. Dies ist normkonform. Siehe dazu u. a. DIN EN124-2, DIN 1229, DIN 19584 oder DIN 19594.
Wollen Sie der Schönheit wegen beschichtete Produkte einsetzen, achten Sie auf Umweltverträglichkeit. Beim Aufbringen von Lacken und Farben können umweltschädliche Emissionen entstehen, durch Verkehrsbelastung entsteht durch Abrieb zudem Staub und Feinstaub.
Bei gütegeschützten, geprüften Produkten nach RAL-GZ 692 werden nur umweltverträgliche Beschichtungen verwendet. Nur Farben und Lacke ohne wassergefährdende Stoffe sind zulässig. Für die Beschichtung sind nur Lacke auf Wasserbasis mit einem organischen Restlösemittelanteil unter 6% zu verwenden. Der Wasserlack muss blei-, chromat- und weichmacherfrei sein. Das Gütezeichen RAL-GZ 692 erhalten nur Hersteller, die ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 nachweisen.
Achten Sie deshalb bei Schachtabdeckungen und Aufsätzen auf das Gütezeichen-RAL-GZ 692: Es steht für Qualität, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Die Produkte mit RAL-GZ 692 erhalten das Gütezeichen erst, nachdem sie sich ein Jahr im Markt bewährt haben. Sie sind praxiserprobt und langlebig. Ein weiterer Pluspunkt unter dem Aspekt Nachhaltigkeit: Gusseisen und Beton sind zu 100% recyclebar.
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Die PDF-Datei von GET Kompakt-Info 118 finden Sie HIER.
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