27.10.2024

GET Kompakt-Info 111: Dichte Schachtabdeckungen: Anforderungen an tagwasserdichte und rückstausichere Abdeckungen

Dichte Schachtabdeckungen dienen überwiegend dazu, das Eindringen von Flüssigkeiten in tiefliegende Räume unter Verkehrsflächen zu vermeiden, um z. B. im Schacht befindliche Pumpen und Armaturen vor eindringendem Oberflächenwasser zu schützen.

 

Druckabhängig unterscheidet man tagwasserdichte Abdeckungen und rückstausichere Abdeckungen.

 

Tagwasserdichte Abdeckungen  

 

  • Sie sind dicht bei drucklos anfallendem Oberflächenwasser, d.h. hydrostatische Druckhöhe über OK-Abdeckung = 0.
  • Die Abdeckungen sind bei drucklos auftretenden Kanalgasen auch geruchdicht.
  • In Überflutungsbereichen sind sie nicht geeignet, tiefliegende Räume vor dem Eindringen von Oberflächenwasser zu schützen.

 

Zum Schutz gegen das Eindringen oder Austreten von Flüssigkeiten bei erhöhtem Druck, also z.  B. bei Rückstau oder Überflutung sind rückstausichere Abdeckungen erforderlich.

 

Rückstausichere Abdeckungen

 

  • Die Abdeckungen sind entsprechend ihrer Druckstufe rückstau- und druckdicht.
  • Darüber hinaus sind die Abdeckungen auch dicht gegen Kanalgase.
  • Bei der Montage dichter Abdeckungen ist die Verbindung zwischen Bauwerk/Schacht und Rahmen der Abdeckung immer dicht auszuführen.
  • Insbesondere rückstausichere Abdeckungen sind darüber hinaus auch noch gegen Auftrieb zu sichern. Die Auftriebsicherung muss dem zu erwartenden Druck entsprechend dimensioniert werden.
  • Rahmen von rückstausicheren Abdeckungen mit Gütezeichen RAL - GZ 692 ermöglichen deshalb eine Auftriebssicherung z, B. durch einen Außenflansch mit Löchern zur Positionierung von Ankern. Das Bauwerk selbst, auf dem die Schachtabdeckung aufgesetzt wird, muss ebenfalls den zu erwartenden Druck aufnehmen können.

 

Einsatzbereiche

 

Die vorgenannten Abdeckungen sind in erster Linie für den Einsatz im Bereich der Kanalisation konzipiert, alle Angaben zur Dichtheit beziehen sich deshalb auf im Kanalisationsbereich übliche Gase und Flüssigkeiten. Sollen die Abdeckungen in Sondereinsatzbereichen wie z. B. zum Schutz gegen toxische, leicht brennbare, ätzende oder leicht explosive Gase und Flüssigkeiten eingesetzt werden, ist die Eignung der für diesen Einsatz geplanten Abdeckung mit dem Hersteller abzustimmen.

Anforderungen für tagwasserdichte und rückstausichere Abdeckungen, für Verkehrsflächen außerhalb von Gebäuden, werden ausschließlich im RAL-GZ 692 geregelt!

 

Dichte Abdeckungen nach RAL – GZ 692 sind geprüft

 

Zur Prüfung wird bei tagwasserdichten Abdeckungen der Ringspalt zwischen Deckel und Rahmen mit Wasser gefüllt und nach 5 Stunden darf an der Deckelunterseite kein Wasser ausgetreten sein.

Rückstausichere Abdeckungen werden zur Prüfung dicht auf eine Platte montiert. Danach wird von unten mit dem der Druckstufe der Abdeckung entsprechenden Wasserdruck geprüft. Nach 300 Sekunden darf an der Oberseite der Abdeckung kein Wasser austreten.

 

Bei Bedienung und Wartung der Abdeckungen ist erhöhte Sorgfalt erforderlich. Die Wartungsanleitungen der Hersteller sind dabei zu beachten.

 

Grundsätzlich gilt dabei aber:

 

  • Vor dem Einlegen des Deckels ist die Dichtung, der Sitz des Deckels im Rahmen und Einlegebereich am Deckel gründlich zu reinigen.
  • Nach dem Einlegen des Deckels sind die Deckel-Sicherungen, üblicherweise sind das Schrauben oder Vorreiber, entsprechend den Herstellervorgaben zu schließen.
  • Nach dem Schließen des Deckels ist eine Dichtheitskontrolle zu empfehlen.
  • Sie kann vor Ort analog der vor beschriebenen Dichtheitsprüfung für tagwasserdichte Abdeckungen durchgeführt werden.
  • Eine Prüfdauer von 5 Stunden ist dabei nicht zwingend erforderlich.

 

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Die PDF-Datei von GET Kompakt-Info 111 finden Sie HIER.  

 

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Redaktion:

 

Angelika Albrecht, Ah! Albrecht PR

Hofeckweg 1, 60320 Frankfurt a. M.

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Kontakt/Herausgeber:

 

GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e.V.

Dipl.-Ing. Ulrich Bachon

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