01.02.2016

GET Kompakt-Info 11: Auslegung von Flachdachentwässerungen: Regen bringt Segen, oder?

Regen wird immer öfter nicht als Segen, sondern als Elementarereignis wahrgenommen. Über die zerstörerischen Folgen wird in den Medien immer wieder berichtet. Besonders bedeutsam sind Starkregenereignisse für Flachdächer. Die fachgerechte Berechnung und Auslegung von Flachdachentwässerungsanlagen wird deshalb immer wichtiger.

 

Warum wir immer öfter übers Wetter reden

 

Regen kann man berechnen, zumindest rein theoretisch, bzw. statistisch gesehen. Der vom Deutschen Wetterdienst herausgegebene KOSTRA-DWD-2000 dient dabei als wertvolle Hilfe. Der Name dieses Starkregenkataloges steht für „Koordinierte Stark niederschlags- Regionalisierungs-Auswertung“. Seine Daten basieren auf umfangreichen Dokumentationen historischer Regenereignisse und statistischer Berechnungen, die regional von 1951 - 2000 erfasst wurden. Berücksichtigt wurden dabei die Messungen von deutschlandweit gut 5.000 Messstationen.

 

Als Bemessungsgrundlage dienten ursprünglich die empirischen Regenreihen nach Reinold, die bereits 1936 veröffentlicht wurden. Unter dem Namen KOSTRA wurde 1997 eine Neubearbeitung der in Deutschland zu erwartenden Starkniederschlagshöhen vorgenommen, die den Zeitraum von 1951 bis 1980 betrachtet. Um die Veränderung der klimatischen Verhältnisse zu erfassen, wurde dieser Atlas 2005 von KOSTRA-DWD-2000 abgelöst, der Regenspenden bis 2000 berücksichtigt. Der Trend zu vermehrten Extremwetterereignissen in der Dekade nach 2000 lässt sich rechnerisch eindeutig nachweisen. In Kürze erscheint eine novellierte Ausgabe von KOSTRA-DWD-2000, die die vermehrten Starkregenereignisse rechnerisch darstellt.

 

 

 

Für die Flachdachentwässerung einschließlich Notentwässerung sowohl bei Freispiegel- als auch bei Druckströmungssystemen müssen nach DIN 1986-100 ein fünfminütiger Fünfjahresregen r(5,5) und ein fünfminütiger Jahrhundertregen r(5,100) angesetzt werden. KOSTRA-Karten machen diese Regendaten grafisch sichtbar. Dabei unterliegt Deutschland einem Raster. Jedem Rasterpunkt lässt sich anhand der Farben die entsprechende Regenspende zuordnen. Jedes Farbkarree innerhalb des KOSTRA-Rasters steht für eine Fläche von 8,45 km im Quadrat, also 71,40 km² Terrain, so dass der Planende schnell einen ersten Eindruck erhält, mit welchen Regenbedingungen er am Standort rechnen muss.

 

Farbleitsystem

 

Das Farbmarkierungssystem der Deutschlandkarte hilft, sich einen schnellen Überblick über die regionale Regensituation zu verschaffen. So sind die Gebiete mit den niedrigsten Starkregenereignissen hellblau markiert, die höchsten Regenspenden in Rot-Violett-Farbtönen. Auf den ersten Blick lässt sich ein Nord-Süd-Gefälle erkennen. Bremen z. B. gilt mit einem Berechnungsregen (r 5,5) von 205 bzw. 304 (l/s x ha) für den Jahrhundertregen als starkregenarm, Traunstein mit 523 und 1030 (l/s x ha) als starkregenreich.

 

 

 

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